Ein tiefer Einblick in den Fels

Die Forschung im BedrettoLab hat zum Ziel ein besseres Verständnis für die sichere Nutzung von Geothermie zu gewinnen. Diese einzigartige Infrastruktur der ETH Zürich befindet sich 1,5 km tief unter den Alpen und ermöglicht es, das Erdinnere unter die Lupe zu nehmen. Bis heute hat die ETH Zürich mehr als 1000 Meter an Bohrkern aus Bohrlöchern entnommen, die für verschiedene Experimente dienen. Sie erlauben es Forschenden, das Gestein aus der Tiefe zu analysieren und helfen dabei, Daten auszuwerten.

Das BedrettoLab (Bedretto Underground Laboratory for Geosciences and Geoenergies) bietet ideale Bedingungen für experimentelle Forschung, die sich auf das Verhalten des tiefen Untergrunds beschäftigt. Das Labor befindet sich in den Schweizer Alpen 1,5 Kilometer unter der Erdoberfläche und in der Mitte des 5,2 Kilometer langen Tunnels, der den Kanton Tessin mit dem Furka-Basistunnel verbindet. Es ermöglicht wissenschaftliche Erkenntnisse in verschiedenen Bereichen wie Geothermie und Erdbebenphysik zu gewinnen. Ausserdem ist eine derartige Infrastruktur essentiell für die Entwicklung von neuer Technik und Sensoren für diese Gebiete.

 

Seit der Eröffnung des BedrettoLab im Jahr 2018 wurden bereits 17 Bohrungen zur Untersuchung des Untergrunds durchgeführt. Dabei wurden mehr als 1‘000 Meter Bohrkern entnommen und im Labor ausführlich analysiert, um Information über die geologischen Bedingungen wie Spannung, Porosität sowie vorhandene Verwerfungen und Brüche zu sammeln. Wissenschaftler können mithilfe dieser Faktoren das umliegende Gestein charakterisieren sowie Daten aus Experimenten besser interpretieren. Alle Bohrkerne aus dem BedrettoLab werden inventarisiert und in einem speziellen Lager aufbewahrt. Sie bilden den geologischen Fussabdruck, der nicht nur die aktuellen Projekte unterstützt, sondern auch zukünftige geologische oder geophysikalische Forschungsarbeiten im Rotondo-Massiv.

 

Die Forschung im BedrettoLab trägt zu einem besseren Verständnis der relevanten Prozesse im Rahmen der Tiefenforschung im Bereich Erdwärme bei. Die Ergebnisse tragen letzten Endes zu einer sichereren und nachhaltigeren Nutzung der Geothermie in der Schweiz und in anderen Ländern bei.

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