Erdwärmesonden im Anergienetz der ETH Zürich

Erdsonden, die bis zu 200 Meter tief in den Untergrund reichen, nehmen im Sommer Wärme auf und geben sie im Winter wieder ab. Sechs Erdsondenfelder sind Teil des Anergienetzes der ETH Zürich auf dem Campus Hönggerberg. Durch eine intelligente Vernetzung der Wärmequellen und -senken in Kombination mit einer saisonalen Verlagerung wird der Bedarf an fossilen Energieträgern und die damit verbundenen Kohlenstoffdioxid-Emissionen massgeblich reduziert.

Der Campus Hönggerberg der ETH Zürich ist ein veritables Stadtquartier mit über 12’000 Studierenden und Mitarbeitenden. Untergebracht sind sie in mehr als 30 Gebäuden und verbrauchen pro Jahr fast 77 Gigawattstunden Energie (Strom und Wärme), davon rund 22 Gigawattstunden allein fürs Heizen. Bis vor 10 Jahren wurde für die Beheizung fast ausschliesslich Erdgas genutzt. Seit 2006 verfolgt die ETH das Ziel, bis 2040 mindestens 80 Prozent der CO2-Emissionen oder 8’000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.

 

Das Anergienetz, welches seit 2013 in Betrieb ist, ist ein dynamisches Erdspeichersystem mit intelligenter Vernetzung der Wärmequellen und -senken in Kombination mit einer saisonalen Verlagerung. Dadurch wird der fossile Energiebedarf und damit der CO2-Ausstoss reduziert. Die Abdeckung des Nutzenergiebedarfs über das Anergienetz lag 2018 bei 81 Prozent des Nutzwärmebedarfs und bei 87 Prozent des Nutzkältebedarfs. Im Endausbau wird ein Grossteil des Heiz- und Kühlbedarfs des Campus Hönggerberg mit Hilfe des Anergienetzes gedeckt werden. Mögliche externe Verbraucher (z.B. Wohnüberbauung) und Abwärme-Quellen (z.B. ein neues Rechenzentrum) können nach vorgängiger Prüfung in das Energiekonzept integriert werden. Mit den geplanten Ausbauten übersteigt der absolute Kältebedarf im Jahr 2024 voraussichtlich 25 Gigawattstunden und nähert sich dem absoluten Wärmebedarf weiter an. Eine solche Ausgangslage eignet sich hervorragend für dynamisch bewirtschaftete Netze bzw. Areale und bestätigt die ausgewählte und verfolgte Strategie.

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